Fünf US-amerikanische Bankenverbände fordern das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) auf, alle ausstehenden Anträge von Krypto-Unternehmen wie Circle und Ripple auf Treuhandbanklizenzen zu stoppen. Sie warnen, dass die Genehmigung dieser Lizenzen jahrzehntelange regulatorische Präzedenzfälle gefährden würde. In einem gemeinsamen Schreiben an das OCC argumentieren die American Bankers Association, America’s Credit Unions, Consumer Bankers Association, Independent Community Bankers of America und National Bankers Association, dass diese Anträge mangelnde Transparenz aufweisen und erhebliche rechtliche Risiken für das Bankensystem darstellen.
Die Verbände betonen, dass nationale Treuhandbankanträge von Unternehmen wie National Digital Trust Co, Fidelity Digital Assets, First National Digital Currency Bank und Ripple National Trust Bank nicht den Standards für eine öffentliche Überprüfung entsprechen. Die öffentlich zugänglichen Teile der Anträge seien so vage, dass sie nicht sinnvoll überprüft werden könnten. Die Verbände argumentieren, dass die Erteilung dieser Lizenzen eine stille Überarbeitung der Regulierung von Treuhandbefugnissen darstellen würde, ohne öffentliche Beteiligung, ohne Kommentare und ohne angemessene Aufsicht.
Im Mittelpunkt ihrer Beschwerde steht der rechtliche Rahmen für Treuhandbanken. Die Gruppen betonen, dass nationale Treuhandbanken immer auf treuhänderische Dienstleistungen wie die Verwaltung von Nachlässen oder die Tätigkeit als Treuhänder beschränkt waren, gemäß 12 U.S.C. § 92a. Was Circle, Ripple und andere wollen, sei Zugang zu bundesstaatlichen Bankvorteilen, ohne tatsächliche Treuhänder zu sein. Das Schreiben besagt, dass die Nutzung von § 27(a) zur Lizenzierung von Krypto-Unternehmen, die keine treuhänderischen Arbeiten leisten, eine Lücke darstellen würde und es diesen Unternehmen ermöglichen würde, das Bank Holding Company Act und andere Vorschriften zu umgehen, die reguläre Banken einhalten müssen.
Nach der aktuellen OCC-Politik zählt die Verwahrung von Krypto nicht als treuhänderische Tätigkeit. Selbst wenn staatliche Gesetze es Treuhandgesellschaften erlauben, Krypto-Vermögenswerte zu halten, erkennt das Bundesrecht dies nicht als treuhänderisch an, es sei denn, es ist direkt mit der Verwaltung von Nachlässen oder Treuhand verbunden. Die Verbände schrieben: „Die Bereitstellung von Verwahrungsdiensten für digitale Vermögenswerte ist keine treuhänderische Tätigkeit“ und erklärten, dass die Erteilung von Lizenzen an Krypto-Unternehmen, die allein auf Verwahrung basieren, einen direkten Bruch mit dem OCC-Präzedenzfall darstellen würde.
Die fünf Gruppen warnten, dass, wenn diese Krypto-Anträge genehmigt werden, Dutzende anderer Unternehmen folgen würden. Sie argumentierten, dass die Erlaubnis für Ripple oder Circle, als Treuhandbanken zu operieren, ohne echte treuhänderische Dienstleistungen anzubieten, einen Hintereingang in das föderale Bankensystem schaffen würde. Dies würde ein „materielles Risiko“ für die breitere US-Wirtschaft darstellen.
JPMorgan, die größte Bank des Landes, ist Mitglied aller fünf Verbände hinter dem Schreiben. Einen Tag bevor das Schreiben öffentlich wurde, kritisierte Tyler Winklevoss, Mitbegründer von Gemini, JPMorgan. Er warnte, dass die Banken die Consumer Financial Protection Bureau verklagen, um die Open Banking Rule zu kippen, die Amerikanern das Recht gibt, Apps zu nutzen, um auf Dienste wie Gemini, Coinbase und Kraken zuzugreifen. „Dies ist die Art von eklatanter regulatorischer Vereinnahmung, die Innovation tötet, den amerikanischen Verbraucher schädigt und schlecht für Amerika ist“, schrieb Tyler.
Der Artikel wurde zusammengestellt aus: https://www.cryptopolitan.com/lobby-groups-occ-halt-crypto-bank-licenses/
Jai Hamid ist Mitherausgeber der Website zraoxdatenbank.de und verfügt über Fachkompetenz im Bereich Kryptowährungen. Der Mitherausgeber ordnet für Sie die aktuellsten Informationen im Internet, stellt jedoch keine Anlageberatung dar.
